Welche du wirklich brauchst (und welche nicht!)
Infos für verantwortungsvolle Hundehalter.
Mit Versicherungs-Check
Du liebst Deinen Hund – er ist echtes Familienmitglied – und natürlich willst du ihn bestmöglich absichern. Doch wenn es um Versicherungen geht, wird es oft unübersichtlich…
Haftpflicht, OP-Schutz, Vollversicherung, Unfallversicherung, Auslandsschutz, …
Was davon ist wirklich sinnvoll? Worauf kannst du getrost verzichten?
Als Ganzheitlicher Verhaltenstherapeut für Hunde, erfahrener Hundetrainer und ehemaliger selbstständiger Versicherungsvertreter kenne ich beide Seiten: Die emotionale Bindung zwischen deinem Hund und dir und mögliche Versicherungen sowie deren mögliche Lücken.
In diesem Blog zeige ich dir, welche Absicherung du wirklich brauchst, worauf du achten musst und was du dir sparen kannst.
> Ganz klar Pflicht!
Ein einziger unglücklicher Moment – Dein Hund rennt auf die Straße, ein Radfahrer stürzt – kann dich finanziell extrem belasten oder ruinieren.
Die Hundehaftpflichtversicherung übernimmt Personen-, Sach- und Vermögensschäden, die dein Hund verursacht.
Laut GDV (Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft) haben von allen Hundehaltern in Deutschland ca. 20-30 % keine Hundehaftpflicht-Versicherung, obwohl sie in vielen Bundesländern bereits Pflicht ist.
Hier geht´s zur Übersicht zur Versicherungspflicht in den Bundesländern
Achte auf:
• Pauschale Versicherungssumme mindestens 5 Mio. EUR
• Deckung von Mietsachschäden (auch in Hotel und Ferienwohnung)
• Gültigkeit auch im Ausland
• Wenn es dich betrifft > Kein Ausschluss für das Risiko „gefährliche Rasse“
> Für OP-Kosten –
Als Absicherung bestmöglicher medizinischer Versorgung deines Hundes – ohne, dass du dir finanzielle Sorgen machen musst.
OP-Versicherungen haben es bei Hundehaltern auch noch nicht in die Breite geschafft. Obwohl seit der Erhöhung der GOT (Gebührenordnung für Tierärzte) im November 2022 tierärztliche Behandlungen teilweise doppelt so teuer sind, wie vorher.
Eine OP-Versicherung deckt die Kosten für chirurgische Eingriffe ab – vom verschluckten Socken bis zur Kreuzband-OP.
Mögliche OP-Kosten laut aktueller GOT:
• Kreuzband-OP: 1.800-3.000 €
• Magendrehung: 2.500-4.000 €
• Hüftprothese: 3.000-5.000 €
Hier geht´s zur aktuellen GOT
Worauf du bei der OP-Versicherung achten solltest:
• Keine Jahreslimits oder wenigstens möglichst hohe Grenzen
• Freie Tierarztwahl
• Kostenerstattung nach GOT > Auch im Notdienst
• Keine oder kurze Wartezeiten
• Keine Altersgrenze bei Abschluss oder im Verlauf des Vertrages
Hier geht´s zum Vergleich von Hunde-OP-Versicherungen von Stiftung Warentest
!WICHTIG!
Nachsorge kann kosten. Nach OP´s entstehen häufig zusätzliche Kosten > für Schmerzmittel, Kontrolluntersuchungen, Heilbehandlungen oder Physiotherapie.
Gerade Physiotherapie ist nach bestimmten Eingriffen sehr sinnvoll. Doch sie ist kostenintensiv: 50 bis 80 € pro Sitzung sind realistisch, oft über mehrere Wochen hinweg.
> Nicht jeder Tarif übernimmt diese Folgekosten. Achte auf Formulierungen wie „ambulante Behandlung“, „Heilmittel“, „Rehabilitation“ oder „Folgekosten“ – und frag im Zweifel VORM Vertragsabschluss nach.
(inkl. Heilbehandlungen) –
kostenintensiv, aber komfortabel
Diese Police soll zusätzlich zur OP auch nicht chirurgische Behandlungen, Medikamente, Diagnostik, Physiotherapie, Impfungen erstatten. Klingt super – kostet aber auch entsprechend.
Mein ehrlicher Rat:
Für junge Hunde, Arbeits- oder Leistungshunde, für häufig kranke oder vorbelastete Hunde kann sie sich lohnen. Bei vielen Versicherern gibt es jedoch für genau diese Hunde empfindliche Zuschläge.
Beachte > Auch „einfache“ Behandlungen sind nicht erst seit der neuen GOT teuer.
Hier ein paar Zahlen, was Hundehalter jährlich für Tierarztkosten ausgeben
Genau das werde ich regelmäßig gefragt:
„Zahlt eine Versicherung Kosten für die Verhaltenstherapie?“
Tut sie nicht > zumindest keine klassische Hundeversicherung. Doch, wenn dein Hund durch Angstverhalten einen Schaden verursacht > z. B. er beißt (aus Schreck) zu, greift deine Hundehaftpflichtversicherung, wenn du die richtige im richtigen Umfang abgeschlossen hast.
Meine Meinung als Ganzheitlicher Verhaltenstherapeut >
Je früher du auffälliges Verhalten professionell begleiten lässt, desto besser und einfacher – für deinen Hund und für dich.
> Meist unnötig
• Unfallversicherung: selten sinnvoll
• Kastrationsschutz: kaum wirtschaftlich
• Auslandsschutz: nur bei Reisen außerhalb der EU empfehlenswert
Ausnahme:
Wenn du mit deinem Hund außerhalb der EU reist, kann eine Auslandskrankenversicherung kurzfristig sinnvoll sein.
Achte auf eine gute Kombi-Police mit OP-Schutz.
Weil ich über 15 Jahre lang als selbstständiger Versicherungsvertreter gearbeitet habe. Ich kenne Grundsätzliches im Versicherungsvertrag, Ausschlüsse im Kleingedruckten, auch die wichtigen Leistungsmerkmale bei den Versicherern und kann „ein wenig“ Versicherungsdeutsch
Ich unterstütze Hundebesitzer nicht nur bei Trainings-, Therapie- und Erziehungsfragen, sondern helfe ihnen auch, ihr Sicherheitsnetz rund um den Hund klug und effektiv aufzubauen.
Du brauchst keine fünf Versicherungen – Du brauchst die richtigen ein bis drei.
Eine gute Hundehaftpflicht und eine passende OP-Versicherung schützt dich vor finanziellen und emotionalen Krisen und sorgt so dafür, dass der Geschädigte und / oder dein Hund im Ernstfall bestens versorgt werden kann. Alles andere ist optional oder überflüssig.
Hier geht´s zur Versicherersuche: Wer versichert was? > vom GDV
UND > Rücklagen nicht vergessen.
Denn auch die beste Versicherung zahlt nicht alles.
Ich erachte eine Rücklage von mindestens 1.500-2.000 € als sinnvoll und realistisch.
Und jetzt mach gleich hier der Versicherungs-Check für deinen Hund …
